Warum Barrierefreiheit bei Webseiten so wichtig ist
Was sind die Merkmale von barrierefreien Webseiten?
Barrierefreiheit im Web ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch eine gesetzliche Anforderung in vielen Ländern. Sie stellt sicher, dass Menschen mit Behinderungen Webseiten problemlos nutzen können. Gleichzeitig verbessert eine barrierefreie Website die User Experience für alle Nutzer und hat positive Auswirkungen auf die SEO. Doch was genau macht eine Website barrierefrei? In diesem Artikel erfährst du die wichtigsten Merkmale und Best Practices.
Warum ist Barrierefreiheit bei Webseiten so wichtig?
Eine barrierefreie Webseite sorgt dafür, dass Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen – sei es eine Sehbehinderung, Hörbeeinträchtigung, motorische Einschränkung oder kognitive Behinderung – gleichberechtigt auf digitale Inhalte zugreifen können. Laut der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) gibt es vier grundlegende Prinzipien für barrierefreie Webseiten:
- Wahrnehmbarkeit – Inhalte müssen für alle Nutzer erfassbar sein.
- Bedienbarkeit – Die Navigation muss ohne Einschränkungen funktionieren.
- Verständlichkeit – Inhalte müssen einfach zu verstehen sein.
- Robustheit – Die Webseite muss mit verschiedenen Geräten und Hilfstechnologien kompatibel sein.
Nun schauen wir uns die konkreten Merkmale barrierefreier Webseiten an.
1. Klare und gut strukturierte Inhalte
- Einfache Sprache: Vermeide komplizierte Fachbegriffe und lange Sätze.
- Überschriften-Hierarchie: Verwende korrekt strukturierte Überschriften (H1, H2, H3) für eine bessere Orientierung.
- Listen und Absätze: Klare Absätze und geordnete Listen erleichtern das Lesen und Verstehen.
2. Alternative Texte für Bilder (Alt-Tags)
Bilder und Grafiken sollten immer mit einem aussagekräftigen Alternativtext (Alt-Tag) versehen sein. Screenreader lesen diese Texte vor, damit auch blinde oder sehbehinderte Nutzer den Inhalt erfassen können.
❌ Schlecht: <img src="bild.jpg" alt=""/>
✅ Gut: <img src="hund.jpg" alt="Ein brauner Labrador läuft über eine grüne Wiese."/>
3. Tastaturfreundliche Navigation
Nicht alle Nutzer können eine Maus bedienen. Barrierefreie Webseiten müssen vollständig per Tastatur navigierbar sein. Das bedeutet:
✔ Tab-Reihenfolge beachten – Die Navigation sollte logisch aufgebaut sein. ✔ Tastatur-Fokus sichtbar machen – Markiere aktive Elemente wie Buttons oder Links deutlich. ✔ Sprungmarken nutzen – Ermöglichen einen direkten Sprung zu wichtigen Bereichen wie dem Hauptinhalt.
Beispiel für eine Sprungmarke:
<a href="#main-content" class="skip-link">Zum Hauptinhalt springen</a>
4. Hoher Farbkontrast und gut lesbare Schriftarten
Farbschwache oder sehbehinderte Nutzer profitieren von einer hohen Farbkontrast-Ratio zwischen Text und Hintergrund. Die WCAG empfehlen:
- Mindestens 4,5:1 für normalen Text.
- Mindestens 3:1 für große Schrift oder Icons.
Außerdem sollte die Schrift: ✔ Nicht zu klein sein (mindestens 16px empfohlen). ✔ Leicht lesbar sein (serifenlose Schriften wie Arial oder Open Sans). ✔ Keine rein farblichen Hinweise verwenden (z. B. „rote Fehleranzeige“ sollte auch eine Beschriftung haben).
5. Untertitel und Transkripte für Multimedia-Inhalte
Videos und Audiodateien müssen mit Untertiteln oder Transkripten versehen sein, damit auch gehörlose Nutzer sie verstehen können.
Beispiel für eine Transkript-Einbindung:
<a href="transkript.txt">Transkript herunterladen</a>
6. Formulare barrierefrei gestalten
Formulare sind oft eine Hürde für Menschen mit Einschränkungen. Achte auf folgende Punkte:
✔ Eindeutige Labels: Jeder Eingabefeld muss eine klare Beschriftung haben. ✔ Fehlermeldungen verständlich formulieren: Vermeide unklare Meldungen wie „Fehler 1 aufgetreten“. ✔ Autovervollständigung verwenden: Erleichtert das Ausfüllen.
Beispiel für ein barrierefreies Label:
<label for="email">E-Mail-Adresse:</label>
<input type="email" id="email" name="email" required>
7. Responsive Design und Mobile-Freundlichkeit
Barrierefreiheit bedeutet auch, dass die Website auf allen Geräten (Desktop, Tablet, Smartphone) optimal dargestellt wird. Responsive Design passt Inhalte automatisch an die Bildschirmgröße an.
✔ Zoom-Funktion nicht blockieren ✔ Genügend Abstand zwischen Klickflächen ✔ Gut lesbare Schriftgrößen auf kleinen Displays
8. Kompatibilität mit Screenreadern und Assistenzsoftware
Blinde und sehbehinderte Nutzer verwenden Screenreader wie JAWS, NVDA oder VoiceOver. Eine barrierefreie Website:
✔ Verwendet semantisches HTML (keine verschachtelten div-Container für Navigationselemente). ✔ Vermeidet automatische Pop-ups oder sich bewegende Inhalte, die schwer zu stoppen sind. ✔ Hat ARIA-Attribute (role="navigation"
, aria-label="Menü"
), um Screenreader zu unterstützen.
9. Barrierefreiheit testen – Tools zur Überprüfung
Es gibt verschiedene Tools, mit denen du testen kannst, ob deine Website barrierefrei ist:
Google Lighthouse – Führt Accessibility-Tests direkt im Browser durch.
WAVE (Web Accessibility Evaluation Tool) – Zeigt Barrierefreiheitsprobleme visuell an.
axe DevTools – Erweiterung für Entwickler, um Accessibility-Probleme zu identifizieren.
Screenreader-Test mit NVDA oder VoiceOver – Teste deine Seite mit NVDA (Windows) oder VoiceOver (Mac). Es gibt verschiedene Tools, mit denen du testen kannst, ob deine Website barrierefrei ist:
Google Lighthouse – Führt Accessibility-Tests direkt im Browser durch.
WAVE (Web Accessibility Evaluation Tool) – Zeigt Barrierefreiheitsprobleme visuell an.
axe DevTools – Erweiterung für Entwickler, um Accessibility-Probleme zu identifizieren.
Screenreader-Test mit NVDA oder VoiceOver – Teste deine Seite mit NVDA (Windows) oder VoiceOver (Mac).
Fazit: Barrierefreiheit ist ein Muss für jede Webseite
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Eine barrierefreie Webseite verbessert nicht nur die Nutzung für Menschen mit Behinderungen, sondern bietet Vorteile für SEO, Usability und rechtliche Sicherheit.
👉 Barrierefreiheit steigert die Reichweite – Mehr Nutzer können deine Inhalte konsumieren. 👉 Google bevorzugt barrierefreie Webseiten – Verbesserte Rankings und weniger Absprünge. 👉 Rechtliche Vorgaben einhalten – Vermeide Abmahnungen und gesetzliche Strafen.
Die Umsetzung barrierefreier Webseiten ist kein optionales Extra, sondern eine Pflicht für moderne Unternehmen. Wer heute in Barrierefreiheit investiert, profitiert langfristig durch eine breitere Zielgruppe und bessere Sichtbarkeit im Web.
Ein Gedanke zu “Warum Barrierefreiheit bei Webseiten so wichtig ist”